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Lungenfunktion von Stadtkindern

Lungenfunktion von Stadtkindern

Feinstaub beeinträchtigt Kinderlunge

Kinder, die in der Nähe einer großen Straße leben, haben eine schlechtere Lungenfunktion als ihre Altersgenossen, die im Grünen leben. Ziehen sie in saubere Gebiete um, bessern sich die Lungenwerte. Dies legt eine aktuelle Studie nahe.

US-amerikanische Experten der Harvard Medical School untersuchten, ob Luftverschmutzung negative Folgen für die Lungenfunktion von Kindern hat. Dazu analysierten die Wissenschaftler medizinische Daten von 614 Kindern. Die Autoren berechneten die Entfernung von der Wohnung des Kindes zur nächsten großen Autobahn und sie schätzten die Feinstaub- und Rußpartikelbelastung des Kindes in seinem ersten Lebensjahr, insgesamt und für das Vorjahr mithilfe von Satellitenmessungen und Überwachungsstationen. Im Alter von acht Jahren unterzogen sich die Kinder einer Lungenfunktionsprüfung.

Entfernung zur Straße entscheidend

Das Ergebnis: Im Alter von acht Jahren war die Lungenfunktion von Kindern, die in 100 Metern Entfernung von einer großen Straße lebten, im Durchschnitt um 6 Prozent geringer als bei Kindern, deren Zuhause 400 Meter oder mehr von einer großen Straße entfernt war.

Bessere Lungenwerte nach Umzug

Folgende Erkenntnisse leiteten die Forscher aus den Studienergebnissen ab:

  • Der Entfernungsaspekt: Kinder, die in der Nähe von Autobahnen oder einer großen, stark befahrenen Straße leben, weisen die größten Verluste bei ihrer Lungenfunktion auf.
  • Der Zeitaspekt: Die Lungenfunktion ist bei den Kindern besonders stark beeinträchtigt, die vor kurzem starker Luftverschmutzung ausgesetzt waren.
  • Der Verlaufsaspekt: Kinder, deren Luftqualität sich nach dem ersten Lebensjahr verbessert hat, haben bessere Lungenwerte im Vergleich zu denen, deren Luftqualität in ihrer Heimat keine große Verbesserung zeigt. Ursächlich für eine Verbesserung der Luftqualität im Umfeld des Kindes kann etwa ein Umzug sein oder Änderungen in der lokalen Verschmutzung rund um ihr Zuhause.

Quelle: Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte (BVKJ)

| Sandra Göbel/BVKJ ; Bildrechte: